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Herbstliches Bremen: Ruhe und Gemütlichkeit erleben

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Ein paar Regentropfen fließen an der Scheibe entlang. Ich sitze in einem fast leeren ICE. Das Ziel an diesem Novembermorgen ist das im hohen Norden liegende Bremen. Der Regen wird im Laufe des Weges immer weniger. Die Sonne kommt trotzdem nicht zum Vorschein. Es ist die perfekte Herbststimmung. In Bremen angekommen, lande ich direkt an den Wallanlagen. Sie sind menschenleer. Die sanfte herbstliche Stimmung und die Ruhe erwecken direkt ein gemütliches Gefühl.

Herbstliche Landschaft mit Bäumen ohne Blätter und reflektierendem Wasser unter bewölktem Himmel.
Bremen am Morgen

Wieder im Großstadttrubel angekommen, merke ich, dass hier noch gar kein Trubel ist. Die typische nordische Gemütlichkeit eben. Und bei diesem Wetter würde ich mich auch lieber zu Hause einkuscheln. Vor der Stadtbibliothek und dem Gericht läuft mir zumindest ein Gassigänger entgegen.

Eine Straße in Bremen mit historischem, verziertem Gebäuden und einem Mann, der mit einem Hund spazieren geht.
Großstadttrubel

Dann geht es weiter für mich in das Schnoor-Viertel, was für viele Menschen das Highlight Bremens ist. Normalerweise tummeln sich hier zahlreiche kleine Lädchen mit vielen Menschen. Zu dieser Uhrzeit ist hier noch kein Trubel. Für mich – nicht für die meisten Menschen – genau das Richtige. So hat das Viertel doch auch einen schönen mittelalterlichen Charme, der so etwas besser zur Geltung kommt. Aber für alle Deko- und Kunstliebhabenden kommt später noch einmal vorbei!

Eine schmale, gepflasterte Straße in einem alten Stadtviertel mit historischer Architektur, umgeben von Fachwerkhäusern und leicht bewölktem Himmel.
Großstadtstille

Von der Stille des Schnoor geht es zu göttlicher Stille. Gut, das klingt vielleicht etwas zu dramatisch. In Wirklichkeit stehe ich nur vor der leeren St.-Johann-Kirche.

Blick auf die St. Johann Kirche von unten, umgeben von kahlen Ästen an einem trüben Tag.
Göttliche Stille

Für eine echte norddeutsche Stadt brauchen wir aber noch etwas Nautisches. Mein Weg führt mich daher zum Wasser der Weser. Hier habe ich eine typisch herbstlich-nordische Aussicht.

Aussicht auf die Weser mit modernen Gebäuden und einem historischen Turm im Hintergrund, an einem bewölkten Herbsttag.
Typisch nordisch.

Beim Weg durch Bremen bin ich immer wieder erneut erstaunt, wie ruhig und gemütlich diese Großstadt doch ist. Für den Frankfurter ist das eine schöne Abwechslung. Man kommt gar nicht in Versuchung, sich hektisch zu fühlen oder Zeitdruck zu haben. Das ist für mich und im Vergleich zu meinen bisherigen Städtetrips fast ein Novum.

Vorbei an der St.-Martini-Kirche geht es dann für mich in die berühmte Böttcherstraße. Auch sie wirkt noch etwas dunkel und menschenleer. Ihren eigenen Charme hat sie allemal – selbst wenn mich Backsteinarchitektur eher kalt lässt.

Eine enge Gasse mit roten Backsteinmauern und Fenstern, die in eine ruhige, charmante Atmosphäre eintaucht.
Backsteinliebe

Durch die Straße komme ich zum Marktplatz der Hansestadt. Für eine Hansestadt ist der Marktplatz fast der wichtigste Ort der Stadt. Daher steht hier auch das Schütting. Erbaut im 16. Jahrhundert als Versammlungsstelle der Kaufleute und heute Sitz der Handelskammer. Fast genau so wichtig wie die Wirtschaft ist die Politik. Daher ist am Marktplatz auch das Bremer Rathaus angesiedelt. Und vor dem Rathaus steht einer der wichtigsten Bremer: der Roland. Diese Statue symbolisiert die besonderen Rechte und Freiheiten einer Stadt. Den Status einer Stadt hatten im Mittelalter nämlich nur wenige Orte. Für den Stadtstaat also definitiv eine sehr wichtige Statue! So wichtig, dass sie zusammen mit dem Rathaus zum UNESCO-Welterbe gehört.

Das Bremer Rathaus, ein historisches Gebäude mit aufwändigen Verzierungen und einem markanten Dach, umgeben von anderen architektonisch interessanten Gebäuden im Stadtzentrum von Bremen.
Geld regiert die Welt
Das Bremer Rathaus, ein historisches Gebäude mit beeindruckender Fassade und vielen architektonischen Details, steht im Marktplatz von Bremen.
Oder war es doch die Politik?

Neben Wirtschaft und Politik darf die Kirche natürlich auch nicht fehlen. Und so steht in unmittelbarer Nähe zum Marktplatz der St.-Petri-Dom. Ganz schön hoch ist er. Zu Kopf steigen tut den Bremern aber nichts, sie sind weiterhin gelassen. Auch auf dem richtigen Markt herrscht für einen Wochenmarkt eine verdammte Ruhe. Wie schafft man es nur, so gelassen zu sein? Vielleicht brauchen wir in Frankfurt auch einfach ein paar mehr vernieselte Tage.

Die St. Petri Dom mit seinen hohen Türmen und der detaillierten Fassade, aufgenommen an einem grauen, regnerischen Tag.
Im hohen Norden
Blick auf die Statue von Bismarck vor dem Bremer Dom, der im Hintergrund sichtbar ist, an einem grauen Herbsttag.
Direkt neben der Kirche, der bekannte Kirchenanhänger Otto von Bismarck

Neben Roland gibt es aber noch vier bekanntere Bremer. Wobei, eigentlich wollten sie ja nur nach Bremen und nicht einmal das haben die vier geschafft. Die Bremer Stadtmusikanten sind auf jeden Fall international bekannter als dieser Roland. Und ganz ehrlich: Grimms Märchen* sind auch einfach zu Recht weltbekannt. Aber vielleicht sage ich das auch nur, weil ich aus dem Heimatkreis der Brüder Grimm komme…

Bronzestatue der Bremer Stadtmusikanten, die auf einem Gebäude vor einem Backsteinmauerwerk stehen.
Es hatte ein Mann einen Esel, der schon lange Jahre die Säcke unverdrossen zur Mühle getragen hatte, dessen Kräfte aber nun zu Ende giengen, so daß er zur Arbeit immer untauglicher ward. Da dachte der Herr daran, ihn aus dem Futter zu schaffen, aber der Esel merkte daß kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen: dort, meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden. 
Bronzeskulptur der Bremer Stadtmusikanten, die aufeinander stehen, vor einem historischen Gebäude in Bremen.
Zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas besseres als den Tod findest du überall

Nach diesem märchenhaften Ausflug geht mein Herbstspaziergang weiter zu den Wallanlagen. Denn wie es sich für eine echte norddeutsche Stadt gehört, gibt es auch noch eine Windmühle zu sehen.

Eine traditionelle Windmühle auf einem Hügel umgeben von herbstlichen Bäumen und buntem Laub, bei trübem Wetter.
Norddeutschland, Symbolbild

Und da ich noch etwas Zeit habe, bis mein Zug abfährt, gibt es für mich noch einen kleinen Spaziergang im Bürgerpark. Zu jeder wichtigen Stadt gehört ja auch die wichtige Bürgerschaft. Also ein perfekter Abschluss für den Stadtstaat.

Ein nebliges Herbstbild eines historischen Gebäudes, das sich ruhig im Wasser spiegelt, umgeben von einer grünen Parklandschaft und grauem Himmel.
Civitas

Und so endet ein schöner herbstlicher Städtetrip. Gerade im leicht regnerischen und vernebelten Wetter kann Bremen seinen Charme zur Schau stellen. Und besser als der Tod, war es definitiv.

Die Reise erfolgte im November 2021

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5 Antworten zu „Herbstliches Bremen: Ruhe und Gemütlichkeit erleben”.

  1. Avatar von Gisela Benseler

    Schön, aber alles farblich etwas dunkel. Eben: November und häusliche Gemütlichkeit.

    Gefällt 1 Person

  2. Avatar von peter bachstein

    Diese gelassene Atmosphäre hat mir auch immer wieder gefallen.

    Gefällt 1 Person

  3. Avatar von anneeulia

    Bremen so so… vielleicht sollte ich mir diese Stadt auch mal angucken fahren.
    🧡

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    1. Avatar von Sehnsuchtsbummler

      Kann ich jetzt sehr empfehlen 🙂

      Gefällt 1 Person

      1. Avatar von anneeulia

        Wohl aber tatsächlich nur die Altstadt von dem was ich so weiß.
        Ich hab aber eine Bekannte die gar nicht so weit weg von Bremen/Bremerhaven wohnt.
        Ist ja ein Grund sich mal wieder zu sehen.

        Gefällt 1 Person

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