Ein letztes Mal stehe ich am kleinen Hafen von Lipari. Morgen verlasse ich meine liebgewonnenen Liparischen Inseln. Eine Insel fehlt mir noch. Salina. Die Rahmenbedingungen haben sich nicht verändert. Strahlend blauer Himmel, sanftes Meeresrauschen und eine kraftvolle Sonne.
Bevor wir nach Salina übersetzen, umrunden wir Lipari. Zahlreiche Badestopps auf dem offenen Mittelmeer inklusive. Auch nach so vielen Tagen fesselt mich der Anblick der Küste. Die Kaolinminen strahlen in herrschaftlichem Weiß über die Insel herab. Die Häuser sind halbe Ruinen und haben etwas derart Rabiates, dass sie perfekt zu diesen Vulkaninseln passen. Wir passieren auch eine Grotte, aber ich habe nur Augen für die wuchtigen Blöcke aus Stein in aller Herren Farben. Manche sind spitz und andere stumpf. Die einen sind intakt, die anderen sind zerbrochen. Eine enorme Vielfalt an Steinen. Ich frage mich: Wie kann ein Mensch nur so begeistert von Steinen sein? Die Antwort erspare ich mir, ich genieße.



Der Blick auf Salina ist wie ein Blick auf eine grüne Wand. Eine grüne Front bahnt sich immer schneller an. Ein steiler Berg dominiert das Bild. Bedeckt ist der Berg mit zahlreichen Bäumen. Die Insel strahlt vor Leben. Ein ganz anderes Bild als die lebensfeindliche Steingewalt namens Vulcano oder das lavaspuckende Kraftpaket Stromboli. Die grüne Insel lässt sich leicht erklären. Salina hat als einzige Insel ein Süßwasservorkommen auf der Insel. Die anderen Inseln müssen Süßwasser importieren. Große Tanker ankern vor Lipari, damit die Inselbewohner Trinkwasser haben. In Salina gibt es Trinkwasser direkt aus dem Boden. So wächst und gedeiht die Insel prächtig. Die Wasserquelle ist auch der Grund, warum auf Salina kommerziell Weinbau betrieben werden kann. Und so suchen wir uns in Salina ein Restaurant und probieren das Produkt der Insel. Empfehlenswert ist der Wein ohne Frage. Mir persönlich gefällt das kleine Dorf mit den einfachen Häusern und dem ganzen Grün aber mehr.



Nach einer guten Stunde verlassen wir das Dorf wieder. Eine Bootsumrundung der Insel steht jetzt auf dem Programm. Auch von der anderen Seite erstrahlt Salina in prächtigem Grün. Die bewundernswerten Steinformationen bleiben auch Salina erhalten.


Wir ankern an einem Dorf. Eine kleine Hafenpromenade gibt es. Ein paar Geschäfte und Eisdielen. Das Eis haben wir uns bei der Hitze definitiv verdient. Am Ende des Weges thront ein Leuchtturm. Wobei Leuchttürmchen die passendere Beschreibung wäre. Wir schlendern die Promenade entlang mit dem Leuchtturm als Ziel. Zwischen Dorfpromenade und Leuchtturm liegt der Süßwassersee der Insel. Es ist kein großer See, aber es ist auch keine große Insel. Im See spiegelt sich das grüne Leben der Insel durch die Strahlen der Sonne in vollem Glanz. Nachdem wir den Leuchtturm erreicht haben, umrunden wir noch den See und genießen die Natur Salinas. Wir schlendern zurück Richtung Hafen und lassen den Tag am Strand ausklingen. In Lipari gibt es dann ein letztes Mal Pizza und ich sage ciao. Italien, ich komme wieder! Wegen deiner Küche, deiner Geschichte, deiner Natur und deiner Sprache!





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5,00 €
Die Reise erfolgte im Juni 2025



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