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Stromboli erleben: Ein Vulkanausbruch live

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Die Sonne brennt. In meinen Augen, auf meiner Haut, überall. Wieder ist keine einzige Wolke am Himmel. Das Thermometer hat die dreißig Grad schon längst wieder überschritten. Die Luft steht. Das heißeste ist aber nicht die Sonne. Es ist mein Herz. Es pocht vor Vorfreude. Heute sehe ich ihn endlich. Den Stromboli. Die Mutter aller aktiven Vulkane. Heute sehe ich einen echten Vulkanausbruch. Ich werde echte Lava sehen. Ein lang ersehnter Traum wird wahr!

Die Reise beginnt am kleinen Hafen Liparis. Mit einem kleinen Ausflugsboot verlassen wir die größte der Liparischen Inseln und begeben uns Richtung Panarea. Vorher gibt es noch eine schöne Aussicht auf Lipari.

Blick auf die Küste von Lipari mit historischer Architektur, einer Kapelle und einem Hafen, umgeben von blauer See und grünen Hügeln im Hintergrund.
Heute von der anderen Seite aus

Die Möwen schreien am Himmel, das Wasser spritzt am Bug empor und eine steife Brise weht uns durch die Haare. Auf dem offenen Schiffsdeck sind wir zwar wie Grillhähnchen der Hitze ausgesetzt, aber durch den scharfen Fahrtwind fällt das nicht auf. Außer denen, die ihr T-Shirt ausziehen und die Sonnencreme vergessen haben. Die schmelzen wie die Brathähnchen dahin. Ich vertraue auf die Kraft meiner Sonnencreme und genieße den Duft des Meeres und das Gefühl der Freiheit in den Haaren.

Nach einer knappen Stunde ist Land in Sicht. Ein kleiner Hügel wird sichtbar. Lipari ist klein, aber Panarea ist noch einmal deutlich kleiner. Panarea ist winzig. Ein einsamer Hügel ist vor uns. Je näher wir kommen, umso klarer wird die Küstenlinie. Die verspielten Steine der Küste erobern mein Herz. Es sind nur Steine, aber mein Gott, sind die schön! Davor das blau funkelnde Meer und dann den strahlend grünen Hügel im Hintergrund. Ich könnte hier ewig verweilen. Und das machen wir auch. Bevor wir im Hafen anlegen, ankern wir. Zeit für eine Badepause in glasklarem Wasser.

Blick auf einen Segelboot auf dem blauen Wasser vor einer hügeligen Küste bei klarem Himmel.
Land in Sicht!
Felsige Küstenlandschaft mit grüner Vegetation und klarem Wasser im Vordergrund.
Versteinerte Schönheit
Blick auf die felsige Küste von Panarea mit grün bewachsenen Hügeln im Hintergrund und klarem blauem Wasser im Vordergrund.
Klein aber fein

Frisch gebadet geht es in den Hafen von Panarea. Die kleine Insel besteht auf der Ostküste aus einer langgezogenen Ortschaft, während die Westseite unberührt ist. Es ist eine kleine Ortschaft, die sich auf den Tourismus eingestellt hat. Restaurants, Cafés und Eisdielen versorgen die Gäste kulinarisch. Souvenirshops bilden die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Die wenigsten Touristen übernachten auf der Insel. Alles ist auf den Tagestourismus ausgelegt. Für die amerikanischen Touristen gibt es Golfcarts, die einen chauffieren. Warum sollte man bei der Hitze auch laufen? Und dann gibt es auch noch ganz viele Stufen und Höhenmeter. Als pflichtbewusste Deutsche laufen wir in der Mittagshitze die Gassen hoch. Die amerikanischen Touristen überfahren uns nur fast ein paarmal. Wie gesagt, die Gassen sind winzig. Belohnt werden wir mit einer kleinen Kirche und einer schönen Aussicht auf die blaue Unendlichkeit. Die Häuser sind ein Sinnbild für das Mittelmeer. Manche Häuser sind weiß-blau und versuchen, so wie Santorini zu wirken. Überfüllt wie Santorini ist Panarea – zum Glück! – aber nicht.

Blick auf die Küste von Panarea mit Wasser, Steinen und kleinen Booten im Hafen.
Glasklares Wasser
Blick auf das grüne Hügelland von Panarea mit weißen Häusern und blühenden Pflanzen im Vordergrund.
Mittelmeerberge
Ein gelbes Gebäude mit Kirchturm und einer Palme im Vordergrund, vor einem strahlend blauen Himmel und einem Blick auf das Meer.
Palmsonntag auf den Liparischen Inseln

Wir sitzen an der Promenade und genießen das gute italienische Gelato, Espresso und Aperol. Dolce vita vom Feinsten! Das Schönste an der Geschichte steht aber nicht auf dem Tisch. In der Ferne ist der mächtige Stromboli zu erkennen. Alle Viertelstunde zeigt sich etwas Rauch über der Spitze. Noch lässt sich der Rauch kaum von den Wolken unterscheiden, aber bald ist es so weit und mein Traum kann wahr werden.

Blick auf die Liparischen Inseln mit dem Stromboli im Hintergrund und den felsigen Küsten im Vordergrund, umgeben von klarem blauem Wasser.
Ein Traum in der Ferne

Bevor es zur Insel Stromboli geht, dessen Weg mir Jules Verne* in Island bereits gezeigt hat, fährt unser Boot noch etwas auf dem Mittelmeer umher. Zwischen Panarea und Stromboli liegen noch ein paar unbewohnte Inseln. Imposante Steinkolosse, die der Vulkan einst geschaffen hat. Es sind nur Steine, aber es sind verdammt schöne Steine. So schön geformt, so schöne Farben und dann einfach mitten im Meer stehend. Ein Wunderwerk der Natur. Mitten im Nichts thronen sie über dem Meer, als hätten sie die Götter aus reiner Schaffenskraft dort aufgestellt. Ein imposantes Gemälde der Natur.

Aussicht auf steile, mächtige Klippen, die angrenzend an das glitzernde blaue Wasser der Liparischen Inseln zu sehen sind. Im Vordergrund sind zwei kleine Boote zu erkennen.
Einfach nur wow!
Blick auf beeindruckende Steilküste mit grün bewachsenen Felsen und einem kleinen, entfernten Hügel im Meer unter einem bewölkten Himmel.
Blick zu den Göttern

Wir fahren weiter Richtung Stromboli. Jetzt steht das Glück vor mir! Ein Zylinder aus Glück. Erleuchtet von den warmen Strahlen der Sonne. Und dann wird das Glück perfekt. Eine Rauchwolke sprudelt aus dem Zylinder. Es ist nur etwas Rauch und trotzdem bin ich komplett von den Socken gerissen. Nicht weit von mir entfernt brodelt es. Flüssiges Gestein verlässt das Innere der Erde und erblickt das Licht der Welt. Und das mit einer gigantischen Kraft, die sich gar nicht in Worte fassen lässt. Ich bin im Elysium und dabei ist es nur ein kleiner grauer Punkt auf meiner Kamera*. Ich bin Zeuge eines Naturwunders und ich möchte meinen Zeugenstand nie wieder verlassen.

Blick auf den Stromboli, einen aktiven Vulkan, mit blauen Himmel und ruhiger See im Vordergrund.
Glückszylinder
Der aktive Vulkan Stromboli mit einer Rauchsäule, die aus seiner Spitze emporsteigt, bei sonnigem Wetter und klarem Himmel, im Vordergrund das glitzernde Wasser des Mittelmeers.
Einfach perfekt!

Wir legen an und ich betrete die Vulkaninsel. Jeder Schritt ist ein Schritt der Freude. Der Strand grenzt direkt an den kleinen Hafen. Ich wandere durch schwarzes Lavagestein. Kaum zu fassen, wie heiß der Boden einst war. Ein wahres Wunderwerk der Natur. Die Liparischen Inseln sind vollkommen verdientes UNESCO-Welterbe. Dieser Ort ist ein Symbol für die Vergangenheit und Kraft unserer Erde. Die Metamorphose von flüssigem Gestein zu einer festen schwarzen Masse ist ein Zauberwerk. Es ist ein Bad im Meer, in schwarzem Lavasand und in der Geschichte.

Blick auf den Strand von Stromboli mit schwimmenden Menschen im Wasser und grünen Hügeln im Hintergrund.
Freude schöner Götterfunken

Die Dämmerung setzt ein. Unsere Mägen sind mit Pizza gefüllt und das Schiff fährt los. Unser Ziel ist das kleine Stromboli. Die Insel Strombolicchio. Ein kleiner Fels vor der Vulkaninsel und heute Heimat für einen der schönsten Leuchttürme des Mittelmeers. Die Insel wird der Drehort zweier Naturschauspiele. Auf Backbord demonstriert die Erde ihre Kraft in Form eines Vulkanausbruches und auf Steuerbord zeigt die Sonne ihre Kraft in Form eines Sonnenuntergangs. Ich weiß nicht, was schöner ist. Der Sonnenuntergang oder doch die große graue Aschewolke? Heute siegt das Grau. Einen Vulkanausbruch sehe ich schließlich nicht alle Tage. Es ist für mich absolut beeindruckend. Mit welcher Kraft und mit welcher Zuverlässigkeit die Wolke emporsteigt. Nicht nur die Asche steigt empor, meine Glücksgefühle steigen auch in den Himmel auf.

Ein markanter Felsen im Meer, der eine Treppe und einen Leuchtturm auf der Spitze hat, umgeben von Wasser und unter einem klaren Himmel.
Ganz schön einsam
Der Vulkan Stromboli mit rauchenden Ausbrüchen vor einem klaren Himmel.
Einfach nur wow!
Blick auf den Stromboli, einen aktiven Vulkan, mit leichtem Rauch, der aus dem Krater aufsteigt, umgeben von ruhigem Wasser und einer klaren Himmel.
Elysium

Die Dunkelheit setzt ein und ich starre geduldig auf den Stromboli. Plötzlich ein kurzer Lichtstrahl vor meinen Augen. LAVA! Magma sprudelt aus dem Erdinneren und wird zu einem Regen aus Lava. Selbst wenn es nur ein kleiner Schauer ist, so ist es doch flüssiges Gestein, das durch die Luft geschleudert wird. Mein Traum ist wahr geworden. Wir bleiben eine Stunde und können mehrere Ausbrüche sehen, aber keiner ist so schön wie mein erster Vulkanausbruch.

Ein aktiver Vulkan (Stromboli) mit Lavaausbruch in der Dämmerung, umgeben von Rauch und einer dunklen Berglandschaft.
Ein Traum wird wahr

Wir fahren bei vollkommener Dunkelheit zurück nach Lipari. Im Fahrtwind wird es eisig auf dem Oberdeck. Ummantelt von einer schwarzen Unendlichkeit. Wo hört das Schwarz des Ozeans auf und wo fängt das Schwarz des Himmels an? Es ist egal, denn am Ende ist es eine unzertrennliche schwarze Weite.

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Die Reise erfolgte im Juni 2025

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5 Antworten zu „Stromboli erleben: Ein Vulkanausbruch live”.

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    […] kleine Horde Touristen wartet am Hafen von Lipari. Neuer Tag, neue Inselerkundung. Nach Lipari, Stromboli, Alicudi und Filicudi ist heute Vulcano an der Reihe. Vom Namen her, jetzt schon ohne Frage meine […]

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  2. Avatar von Salina: Ein grünes Paradies in Italien – Sehnsuchtsbummler

    […] anderes Bild als die lebensfeindliche Steingewalt namens Vulcano oder das lavaspuckende Kraftpaket Stromboli. Die grüne Insel lässt sich leicht erklären. Salina hat als einzige Insel ein […]

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  3. Avatar von Ilona | wandernd.de

    Wie schön 🙂 Wir waren 2023 über Weihnachten auf Stromboli – hatten die ganze Insel quasi für uns. Herrliche Stille. Wir waren wirklich die einzigen Touristen – waren allerdings auch alle Restaurants und so zu. Hab auch eine ganze Fotoreihe eines Ausbruchs. Schon ziemlich beeindruckend, sowas zu erleben 🙂

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    1. Avatar von Sehnsuchtsbummler

      Die Insel für sich alleine zu haben, stelle ich mir sehr schön vor 🙂

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  4. Avatar von Top Aktivitäten auf der Snæfellsnes-Halbinsel – Sehnsuchtsbummler

    […] Held von Island bis zum Stromboli. Als kleine Hommage dessen existiert ein Schild, das in Richtung Stromboli deutet. Nicht unweit davon liegt ein Skelett eines Polarfuchses, der sich vor Hunderten von Jahren […]

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