Die Sonne scheint. Der Himmel ist frei. Das erste Grün kommt langsam wieder durch. Der Frühling naht. Endlich wieder! Ich spüre es sofort, das wird heute ein guter Tag werden. Meine Laune ist auf jeden Fall schon gut. Der graue Winter 22/23 ist offiziell zu Ende.

Direkt am Bahnhof steht die katholische Kirche Herz Jesu, die mich irgendwie direkt anlächelt. Vielleicht ist es aber auch weniger die Kirche als das ganze strahlende Grün vor der Kirche das, was mich anlächelt. Denn der grüne Rasen der Natur war in den letzten Monaten doch mehr grau als grün.

Auch der Stadtkern von Freiburg steigert sich langsam. So ist der Anfang noch recht ruhig, weitläufig und natürlich und so gar nicht großstädtisch. Man ist in einer Großstadt, fühlt sie aber doch wie in einer Kleinstadt. Genau das liebe ich so an Freiburg.

Der Zeitpunkt meiner Reise ist jetzt, wo ich in den Straßen Freiburgs stehe, vielleicht doch nicht der sinnvollste gewesen. Denn es ist der Sonntag vor Rosenmontag. Und Freiburg ist Fasnet Stadt. Die ganze Stadt ist in Aufruhr, alles ist laut und die berühmten Bächle sind mit Konfetti gefüllt und nicht mit Wasser. Für die „grüne Stadt Freiburg“ liegt heut aber ziemlich Müll auf den Gassen.

Der ganze Truzbel in der Stadt verdeckt aber trotzdem nicht, dass Freiburg eine wunderschöne kleine Stadt ist mit ganz vielen schönen Straßen und ganz viele schönen Häusern. Ich mag es hier einfach, selbst wenn das Wetter jetzt wieder grau und trist ist.

Freiburg ist vor allem für eine Sache bekannt. Eine Kirche. Eine sehr große Kirche. Das Freiburger Münster gilt als ein Meisterwerk der gotischen Kirchenarchitektur. An sich liebe ich es ja, an Sonntagen zu verreisen. Der einzige Nachteil: Gottesdienste. Bevor ich also die Kathedrale von innen betrachten kann, schlendere ich noch etwas durch die Fasnetshochburg.


Um die Zeit und das Warten sinnvoll zu nutzen, setze ich mich in den Stadtgarten und genieße mein Frühstück. Ich merke auch hier, dass der Frühling naht. Denn meine Lieblingsblumen kommen wieder zum Vorschein. Ich bin kein Experte für Blumen und Botanik war auch nie mein bestes Fach im Studium, aber es gibt wenige Dinge, die mich so glücklich machen, wie ein schönes Schneeglöckchen. Die weißen Blumen stehen für so viel, das lässt sich gar nicht in Worte fassen.


Gestärkt geht es wieder für mich durch die schöne Freiburger Altstadt. Es mag zwar laut sein, aber selbst Layla im Hintergrund kann dieses schöne Statdtbild nicht trüben. Freiburg ist einfach eine schöne Stadt.

Das Freiburger Münster hat mittlerweile auch geöffnet. Und was soll ich sagen. Es ist nicht nur von außen imposant, sondern auch von innen. Die große Darstellung des Abendmahls gefällt natürlich mir und hilft mir weiter bei meiner Suche nach dem Heiligen Gral.


Ich liebe es ja, in der Natur unterwegs zu sein und mit weiten Strecken laufen habe ich ja auch kein Problem (man denke an die 44 km in München an einem Tag). Die Frage ist also, warum ich noch nie das richtige Wandern für mich entdeckt habe? Das wäre ja genau das Richtige für mich. Vielleicht weil ich dachte, die Alpen sind zu weit weg für einen Tagesausflug und man kann nur da Wandern. Und ohne Auto ging es mit dem Zug immer nur in die großen Städte. Aber auch in den Städten bin ich immer lieber durch die Parks spaziert als durch die vollen Straßen. Und spätestens seit Bled weiß ich, wie schön es auf den Bergen in der freien Natur ist. Also warum habe ich so lange das Wandern für mich nicht entdeckt? Ich weiß es ehrlicherweise nicht. Ich weiß nur, dass ich eines Tages im Bett lag und eine Eingebung mit meiner Liebe zum Wandern hatte. Zeit, die Theorie des Bettes also in die Praxis umzusetzen. Das Schöne an Freiburg ist ja, dass es direkt am Berg in der schönen Natur des Breisgaus liegt. Also auf geht’s nach oben!
Eine Steigung ist natürlich immer anstrengend und meine Kondition darf gerne noch besser werden, aber die Aussicht auf Freiburg lohnt sich schon direkt.

251 Stufen auf der Salzbüchsletreppe später merke ich, dass meine Kondition besser sein könnte, aber auch gar nicht so schlecht ist, wie ich dachte. Den Schlossbergturm besteige ich nicht. Ich will ja in den Wald, um meine Ruhe zu haben und um den Menschenmassen zu entfliehen. Am Anfang des Waldes treffe ich noch vereinzelt immer wieder Menschen auf dem Weg. Mit jedem Schritt im Wald wird es aber ruhiger. Und mit der Ruhe zieht der Frieden ein.



Spätestens seit der einen Kreuzung bin ich jetzt alleine im Wald. Herrlich! Es gibt nichts schöneres als alleine durch die Schönheit der Natur zu wandern. Selbst wenn es an der einen oder anderen Stelle anstregend ist, so gibt die Natur mir genügend Kraft, dass ich kaum erschöpft bin. Den ein oder anderen Halt lege ich natürlich trotzdem ein. Manchmal gibt es auch nichts schöneres als auf einer Bank zu sitzen und gar nichts zu tun.
Ein wirkliches Ziel habe ich nicht. Aber das brauche ich auch nicht. Ich lasse mich einfach treiben.

„Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen.“
– J. W. Goethe
Und wieder eine neue Kreuzung. Die einzigen Menschen, die ich treffe, sind Mountainbiker. Die haben hier natürlich ihren Spaß. Es geht wieder für mich aufwärts. Und gleichzeitig brennt in mir das Verlangen, an meiner Kondition zu arbeiten, damit ich das in Zukunft noch viel mehr genießen kann!

I’ll be watching you
737 Meter. So hoch ist der Roßkopf. Jetzt, wo ich hier oben stehe, kommt mir das gar nicht so hoch vor. Trotzdem kann ich nicht sagen, dass ich das nicht in meinen Beinen spüre. Und dann gibt es noch den Friedrichsturm. Das ist ein 35 Meter hoher Aussichtssturm. Die Treppenstufen ziehen zwar in den Beinen. Die Aussicht lohnt sich aber umso mehr. Ich stehe alleine auf dem Turm. Ich spüre den kalten und starken Wind in meinen Haaren und erlebe das schönste aller Gefühle – das Gefühl der Freiheit. Die Aussicht über das Ländle ist einfach schön.
Durch die Schönheit des Waldes geht es dann für mich zurück Richtung Innenstadt. Ich genieße den Rückweg fast mehr als den Hinweg. Ich habe meine Ruhe und meinen Frieden gefunden, das ändert dann auch keine Party in der Innenstadt mehr. Ich habe gelernt, dass ich auf meine Eingebungen öfter hören sollte. Denn sie machen mich wirklich glücklich. In Zukunft werde ich wohl öfter Wandern gehen. Und wenn Du willst, darfst Du davon in Zukunft noch viel mehr lesen und sehen.

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Hoffentlich kommt endlich bald der Frühling!
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Ja hoffentlich! Aber es ist ja zum Glück bald soweit 🙂
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Die Feststellung, dass der Winter vorbei ist, war vielleicht etwas verfrüht.
Ich wandere wahnsinnig gerne und habe kein Auto, das geht eigentlich schon.
Entweder man steigt an einem kleinen Bahnhof zwischen den Städten aus oder man nimmt halt noch einen Bus.
Ich bin zB zur Zeit in Berlin und kann hier (im Ortsteil Müggelheim) den ganzen Tag wandern und die Natur genießen, ohne mich wie in einer Großstadt zu fühlen:
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Ja die Woche drauf hatte ich dann schon wieder Schnee beim Wandern. Danke für den Hinweis, ich habe ja jetzt auch bei Freiburg gesehen, wie einfach das ohne Auto gehen kann.
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Danke!
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