Die New York Pentalogie – Freiheit, Schwätzer und ein Kulturschock

Vor nicht einmal vier Wochen ist mit meiner großen Interrail-Reise meine bislang längste Reise geendet. Vier Wochen später sieht die Welt schon ganz anders aus. Die Studentenzeit ist vorbei und das Arbeitsleben hat begonnen. Da ist ja vollkommen klar, dass man direkt Urlaub braucht. Nach meiner längsten Reise findet in diesem Jahr auch meine weiteste Reise statt. Ich verlasse das erste Mal in meinem Leben Europa! (Istanbul zählt jetzt nicht wirklich) Es geht in die große weite Welt zu den Vereinigten Staaten von Amerika. Genauer gesagt, es geht in die Hauptstadt der Welt. Es geht nach New York City!

Donnerstag, 17. November 2022 – Tag I

Ich glaube so richtig bewusst, dass es jetzt für uns nach New York City geht, wird es für mich erst im Flieger. Ich sitze im Flieger und plötzlich wird mir klar: „Max, du fliegst nach New York. Du fliegst verdammt noch mal nach New York.“. Und in dem Moment, indem ich realisiert habe, dass ich wieder auf Reisen bin, wird mir klar, dass ich wieder glücklich bin. Die Vorfreude hat lange auf sich warten lassen, aber jetzt in diesem Flieger ist sie da. Jetzt muss ich nur noch den acht Stunden Flug schaffen. Es ist mein erster Langstreckenflug. Aber zum Glück ist die Aussicht wunderschön und Delta Airlines hat ein großes Entertainment Paket. Meine Lieblingsfilmreihe ist übrigens auch im Paket enthalten. Die Zeit bringe ich aber nicht mit meinem geliebten Indy rum, sondern mit den Crawleys aus Downton Abbey. Bei all den Filmen darf die grandiose Aussicht natürlich nicht zu kurz kommen!

Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein

Im Gegensatz zu den italienischen Grenzbeamten nehmen die Amerikaner ihre Arbeit doch etwas genauer. Man muss schon einige Fragen am Grenzposten beantworten und Sightseeing als Reisegrund versteht man hier irgendwie nicht – besonders wenn man alleine unterwegs ist. Wir hätten uns vielleicht nicht an verschiedenen Schaltern anstellen sollen. Schengen ist mir dann doch lieber. Und dann reden sie auch viel mehr als alle italienischen Grenzbeamten zusammen. In „Story Telling“ sind die Amerikaner fast so gut wie in Waffengewalt an Schulen, Polizeigewalt oder alternativen Fakten. In Hessen würde man sagen, dass die Amis halt Schwätzer sind, aber irgendwann hat auch der Grenzbeamte seinen Redefluss beendet und wir können weiter reisen.

Mit dem JFK AirTrain verlassen wir dann den riesigen Flughafen. Und der Flughafen ist wirklich riesig. Das sage ich selbst als Frankfurter. Am Bahnhof ausgestiegen, begrüßt uns dann direkt der Duft der Freiheit. Hier riecht es mehr nach Cannabis als in ganz Amsterdam zusammen. Während manche bei den New Yorker Straßen etwas skeptisch sind, lohnt sich bei mir meine Frankfurter Bahnhofsviertelerfahrung. So geht es für mich absolut furchtlos vom Bahnhof zur berühmten New Yorker Metro. Die berühmt berüchtigte Metro macht ihrem Ruf alle Ehre. Familien, Obdachlose, Berufspendler und Straßenkünstler tummeln sich alle in den silbernen Kabinen. Eine Fahrt mit der New Yorker Metro ist definitiv ein Erlebnis, was man erfahren haben sollte.

Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten erreichen wir dann unser Hotel im Westen Queens. Aber wer ist eigentlich wir? Da wäre zum einen mein Bruder, mit dem ich schon die eine oder andere Reise erlebt habe, seine Freundin und ein Freund von uns. Und natürlich ist der Sehnsuchtsbummler auch mit dabei. Mein Bruder ist übrigens eine ganz fantastische Reisebegleitung. Und das schreibe ich natürlich nicht nur, weil er sich beschwert hat, dass er in meinen Berichten so schlecht wegkommt.

Man genieße die Aussicht

Nach einem kurzen Ausruhen geht es für uns direkt ins Getümmel. Manhattan bei Nacht muss man schließlich erlebt haben, wenn man schon in New York ist. Die Abenteuer der U-Bahn bleiben an der Stelle mal unerwähnt. Manhattan ist vor allem eins: überfüllt, laut und hektisch. Auf den Straßen sind im wahrsten Sinne des Wortes Massen an Menschen unterwegs. Und die Autos huppen auch ständig. Es ist schon ein großer Kulturschock. Ich stelle schnell fest, dass ich dann doch lieber in die einsame Natur reise als in Großstädte. Aber dieses Erlebnis will ich trotzdem in vollen Zügen genießen.

So many people and yet so many lonesome souls

Etwas Kultur darf an dem Abend dann trotzdem noch sein. Die St. Patrick’s Cathedral sieht zwar vollkommen deplatziert in dem Großstadttrubel aus, aber sehenswert ist sie trotzdem. Und der Name allein lässt mein irisches Herz schon schneller schlagen.

In God we trust
Amen

Aber unser Weg verläuft auch an anderen Highlights der Stadt vorbei. Das berühmte Rockefeller Center darf natürlich auch nicht fehlen.

„Arbeit schändet nicht, die Trägheit aber entehrt uns.“ – Hesiod

Aber natürlich hat New York auch kulinarisch einiges zu bieten. Bis war aber den richtigen Burgerladen finden, vergeht aber einige Zeit ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Gestärkt geht es dann zum Höhepunkt des New Yorker Nachtlebens. Dem Traumort der Werbeindustrie. Das Paradies des Kapitalismus. Es geht zum Times Square. Während wir in Deutschland von Stromsparen reden, lachen die Amerikaner nur und verbrauchen mehr Strom für bunte Werbungen als Deutschland Windräder hat. Auch anhand der Autos merkt man in den USA schnell eine Sache. Ressourcen sind unbegrenzt. Wir haben ja genügend Atomkraftwerke, Kohlebagger und Ölfelder. Die Umwelt lacht und die bunten Lichter sie blinken. Bevor ich aber weiter von meinem hohen Ross schreibe und kritisiere, muss ich mir für meine Flugreise aber auch noch selbst an die eigene Nase fassen. Ich liebe zwar Zugreisen, aber das ging dieses Mal leider nicht. Die Lichter, sie blinken trotzdem so schön. Nur meine Ohren beschweren sich über den Lärm.

Grüße vom hohen Ross der Moral
Das erklört auch den Geruch der Stadt…
Ressourcen sind unbegrenzt

Und dann endet auch der erste Tag in der Stadt, die niemals schläft. Es ist zwar noch nicht ganz so spät, aber irgendwie müssen wir diesen Jetlag noch in den Griff bekommen.

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6 Kommentare zu „Die New York Pentalogie – Freiheit, Schwätzer und ein Kulturschock

  1. Ich kenne dieses Gefühl, wenn ich irgendwo anders bin auf der Welt, diese kleine Stimme, die mir zuflüstert: „Schau her, was die machen. Warum machen die das so? Warum nicht wie wir?“ Und das ist auch okay, so zu denken, finde ich. Schließlich reisen wir, um einen Vergleich zu haben. Und manchmal merken wir eben, dass in Deutschland nicht alles schlecht läuft…

    Wie sehen deine Pläne bezüglich Apotheke aus? Angestellter bleiben, kaufen, pachten? Fühlt sich die Arbeit an nur einen Ort gebunden nicht wie eingesperrt sein an?

    Lg Kasia

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    1. Das schöne ist ja, dass man nicht nur die Dinge sieht, die schlechter laufen, sondern auch die Dinge, die besser laufen. Ich brauchte für die ganze Woche nicht einmal Bargeld, W-LAN gab es auch zu genüge und der ÖPNV hat reibungslos funktioniert. Das kann ich von Frankfurt nicht immer sagen. Je mehr wir reisen, umso mehr lernen wir und umso mehr können wir alle auf dem Planeten etwas besser machen.

      Das gute ist, dass ich erst einmal mein praktisches Jahr fertig machen muss und ich dann alle Optionen offen habe. Und ich mich jetzt noch nicht entscheiden muss. Aber eingesperrt fühle ich mich nicht. Ich bin an den Wochenenden ja immer komplett frei unterwegs. Und Apotheker als digitaler Nomade ist dann doch etwas unrealistisch 😅

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      1. Ja, das stimmt. Manchmal bin ich schockiert, wie weit wir beispielsweise der Digitalisierung hinterher hinken. Oder die Qualität der DB-Leistungen. Wenn ich meiner polnischen Verwandtschaft erzähle, dass man W-Lan auf der Strecke praktisch vergessen kann, weil es meistens nicht funktioniert und die mich mit großen Augen angucken.
        Ich habe fast zehn Jahre in einer Apotheke gearbeitet (PTA), deshalb frage ich so neugierig 🙂 Jetzt bin ich viel unterwegs, was der Lust auf Reisen bzw. Ortswechsel schon sehr nahe kommt…

        Lg Kasia

        Gefällt 1 Person

  2. Amerika fehlt in meinem Portfolio noch komplett. Aber manchmal frage ich mich auch, ob ich da hinwill. Dann denke ich wieder an die großen Begriffe, Freiheit und Prärie und Rocky Mountains, den Appalachian Trail packe ich sicher nicht mehr… Ja, und auch die Stadt. Den Apfel. Die Museen – Smithsonian! – und andere Sehenswürdigkeiten. Für Theaterleute soll es da einen extra breiten Weg haben, das würde mich schon interessieren!

    Der örtlich ungebundene, digitale Apotheker? Das könnte schon die Zukunft sein! Die dann über ein Internetformular bestellten Medikamente bringt der Paketbote, wirft, wenn keiner öffnet, das Päckchen vor die Tür, morgen wieder eins und so weiter. Bis dann ein Nachbar sich beschweren will wegen der Massen und irgendwann die Polizei anrückt… Na, man kann ja nicht zu jedem diesen persönlichen Kontakt aufbauen!

    Gefällt 1 Person

  3. Was ein Zufall dass ich die Seite gefunden habe – bzw. du auch meine, danke fürs like 🙂 morgen geht’s für uns nach NYC und deine Beiträge waren perfekt dafür 🙂 danke

    Gefällt 1 Person

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