Man kann nicht immer Glück haben

Wie auch mein vorheriges Ziel an diesem Tag gilt auch Würzburg als eine der schönsten Städte Deutschlands und stand daher schon sehr lange auf der Liste an Orten, die ich in Deutschland besuchen will. Im Dezember 2020 bot sich dann die Gelegenheit, nach Würzburg zu fahren. Mein Bruder hatte ein Bewerbungsgespräch dort und fragte, ob er mich mitnehmen sollte. Ich musste nicht lange überlegen und schon war ich in Würzburg. Das Problem: der Nebel. Es war sehr neblig und man hat kaum was gesehen. Dann war es noch nass und kalt. Ich beschloss dann recht schnell, dass ich einfach mal im Sommer nach Würzburg fahre.

Würzburg im Nebel

Und jetzt sind einige Monate vergangen, aber wir haben Sommer und dank dem 9-Euro-Ticket bin ich jetzt in Würzburg. Aber Fortuna hat wohl etwas gegen Würzburg. Denn kaum verlasse ich den Bahnhof, da fängt es an zu regnen. Und kalt ist es natürlich auch. Die Stadt macht es mir aber auch schwer. Aber man kann als Sehnsuchtsbummler eben nicht immer Glück haben.

In der grauen Tristesse laufe ich vom Bahnhof zum Main und versuche es so positiv wie möglich zu sehen. Innerlich weiß ich aber, dass ich wahrscheinlich nächsten Sommer noch einmal kommen muss. Denn bei all dem, was ich über Würzburg gesehen und gelesen habe, scheint es wirklich eine schöne Stadt zu sein! Und sie soll dann auch ihre faire Chance bekommen und ich möchte nicht nur an das schlechte Wetter denken, wenn man das Wort Würzburg erwähnt. Außerdem, wenn ich an Regen denke, dann denke ich ja schon an Kopenhagen.

Nach einer Weile erreiche ich dann den Main. Und auch wenn eigentlich gerade Hochsommer ist, so hat das kalte Grau doch etwas Mystisches und verleiht dem Main einen ganz besonderen Charme. Würzburg ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe, aber schön ist es trotzdem.

Hochsommer in Deutschland

So langsam beginnt der Regen aber aufzuhören und ein ganz klein bisschen Sonnenschein kämpft sich durch die Wolken am Himmel. Vielleicht erlebe ich später ja doch noch das traumhaftschöne sommerliche Würzburg. Schön wäre es definitv, denn wir haben August und ich friere. Im Nachhinein hätte ich aber vielleicht doch eine Jacke mitnehmen sollen.

Die berühmte Mainbrücke

Die Festung Marienberg habe ich ja schon eine ganze Weile aus der Ferne betrachten können. Jetzt, wo ich aber direkt vor ihr stehe, erschient sie gleich noch ein Stück imposanter. Gerade bei Sonnenschein soll sie traumhaft sein, aber wie war das mit, man kann nicht immer Glück haben? Ich entscheide mich dazu, erst einmal in die Innenstadt zu gehen. Vielleicht wird das Wetter nachher besser und dann kann ich die ganzen Höhenmeter zur Festung ablaufen.

Graues Grün

Auf dem Weg zur Innenstadt kommt dann der Großstadtcharakter der Stadt durch. Obwohl die Stadt gar nicht so groß ist und der Main so gemütlich war, fühlt sich hier jetzt alles irgendwie so hektisch an und ich fühle mich etwas gestresst. Aber zum Glück kann ein Sehnsuchtsbummler immer seine innere Mitte finden.

Sag mal bin ich hier in Frankfurt, oder was?

Den bekannten Dom kann ich heute gekonnt auslassen, den hatte ich beim letzten Besuch schon besichtigt. Dafür wird das Wetter dann doch wieder etwas kälter und mit dem Markt vor der Marienkapelle kommt fast etwas Weihnachtsstimmung auf. Und wenn ich schon die ganzen Kirchen erwähne, wovon es hier definitiv keinen Mangel gibt, dann sei noch der Neumünster erwähnt.

Kirchen + Barock = Würzburg
August 2022 mehr Weihnachtsstimmung als im Dezember 2021 auf Malta

Kommen wir nun zum Höhepunkt Würzburgs: die Residenz, die auch zum UNESCO-Welterbe gehört. Die Sonne ist jetzt zumindest etwas da und so strahlt das barocke Prachtwerk zumindest etwas. Das passt auch sehr gut, denn wofür ist jedes Barockschloss bekannt? Richtig der komplett langweilige und symmetrische Garten. Und mit Sonnenschein kommen die Gärten gleich etwas besser zur Geltung. Und schön sind sie ja schließlich auch.

Symmetrie I
Symmetrie II
Symmetrie III
Symmetrie IV

Aber nicht nur die Gärten der Residenz sind sehr schön. Auch die Hofkirche ist ein fantastisches Meisterwerk. Und man kann sie sogar gratis besichtigen! Die restlichen Innenräume der Residenz leider nicht. Aber ich bin ehrlicherweise sowieso kein wahnsinnig großer Fan von barocker Innenarchitektur. Mein Herz gilt ja mehr der Natur. Und wenn man so oft wie ich durch Deutschland unterwegs ist, dann sind barocke Schlösser und Residenzen auch irgendwie nichts Besonderes mehr, da man in Deutschland ja den Luxus hat, dass wir daran keinen Mangel haben. Die Residenz ist auch ohne die anderen Innenräume sehr schön!

Ganz dezente Andachtsstellen

Auf dem Weg zurück wird es dann aber wieder kälter und regnerischer. Naja, man kann nicht immer Glück haben und alle guten Dinge sind drei. Also vielleicht kommt die Festung Marienberg dann ja nächstes Jahr. Wobei es dann wahrscheinlich auch wieder grau sein wird.

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12 Kommentare zu „Man kann nicht immer Glück haben

  1. Schöner Bericht den ich zum Anlass nehme das nächste Mal in Würzburg vorbei zu schauen. Zuletzt waren wir bei einem Wanderurlaub in der Rhön in Würzburger Nähe haben es aber nicht geschafft und werden das unbedingt nachholen.

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