Das Märchenschloss Württembergs

Es war einmal vor langer Zeit in einem kleinen Wald im tiefsten Schwabenland. Da gab es einen Grafen, der schwebte in seinen Gedanken. Er las ein Buch über alte Zeiten. Er tauchte vollkommen ab in die Welt der Märchen, dass er dabei fast die Wirklichkeit vergessen hatte. Die Märchen in seiner Traumwelten fesselten ihn aber so sehr, dass er die Träume in die Realität führen wollte. Und so beschloss er seiner Fantasie freien Lauf zu lassen.

So (oder so ähnlich) war es, als Wilhelm von Urach den Sagenroman „Lichtenstein“ von Wilhelm Hauff las. Er war so fasziniert von der beschriebenen Burg, dass er beschloss, eine alte Burgruine als „Schloss Lichtenstein“ neuaufzubauen. Er brauchte ohnehin eine Sommerresidenz und Platz, um seine ganzen Sammlungen auszustellen. Welch praktischer Zufall! Und so entstand nach den freien Gedanken des Architekten Carl Alexander Heideloffs eines der märchenhaftesten und romantischsten Schlösser Deutschlands.

Märchenhaft, weil es einfach ein magischer Anblick ist zu sehen, wie dieses Schloss auf dem Fels thront. Weil es den Ursprung in einer Sage hat. Weil der weiße Turm wie ein Zauber auf einen wirkt. Weil der Ort so schön und so surreal ist. Weil der Ort nicht überlaufen ist und ganz ruhig vor sich hin existiert. Märchenhaft, weil es sich einfach wie ein Märchen anfühlt, wenn man dort ist. Zu schön, um wahr zu sein.

Romantisch, weil – ach Gott, wo fange ich da jetzt an. Weil es den Ursprung bei Wilhelm Hauff hat. Mit seinen Märchen der Prototyp eines romantischen Dichters. Weil es eins mit der Natur ist, so wie das Schloss auf dem Felsen thront. Weil es mitten im Wald steht. Weil es erhaben über das nebelige Tal schaut. Weil die Klippen, die Bäume und der Nebel die Sehnsucht pur sind. Weil es irgendwie unvollendet ist. Weil es unerfüllbar ist. Weil es Sehnsucht ist. Weil es Freiheit ist. Weil es den Bezug zu vergangenen und volkstümlichen Sagen hat. Weil es eine Illusion ist. Weil es so schön ist, aber doch nicht real und nur eine Fälschung ist. Weil es einfach der Definition der Romantik entspricht.

Ich schreibe sehr gerne und auch gerne sehr viel. Aber dies ist ein Märchen, was ich nicht erzählen kann. Es ist kein Märchen, was ihr vorlesen könnt. Dieses Märchen kann man nur selbst erleben. Ein paar Bilder versuchen die Illusion der Illusion zu erzeugen. Doch das Spiegelbild des Spiegelbilds ist bei Weitem nicht so schön wie der eigene Anblick auf das Märchenschloss.

„Ach, wie bald schwindet Schönheit und Gestalt.“
Steh ich in finst’rer Mitternacht so einsam auf der fernen Wacht
„Wahrhaftig, der Umgang mit schlechten Büchern ist oft gefährlicher als mit schlechten Menschen.“
Es ist kein Autor so gering und klein, der nicht dächt, etwas Rechts zu sein.

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2 Kommentare zu „Das Märchenschloss Württembergs

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