Buntes Kopenhagen

„Rundetårn“ also zu deutsch „runder Turm“. Da war ja jemand sehr kreativ bei der Namensfindung. Denn der „Rundetårn“ ist rund und ein Turm. Also warum kompliziert, wenn es auch mal einfach geht. Architektonisch ist er auf jeden Fall kein großes Meisterwerk und keine große Bereicherung für Kopenhagen. Aber der Vorteil an dem Turm aus dem 17. Jahrhundert ist, dass er 32 Meter hoch ist und man bis auf die Spitze des Turms hochlaufen kann. So werde ich zum Beginn der Reise mit einem schönen Blick über die Dächer Kopenhagens belohnt.

Kopenhagen von oben

Am Boden der Tatsachen angelangt, geht es durch die vollen, aber nordisch-gemütlichen Straßen zur Universität Kopenhagens. Am Gebäude der Universität stehen zahlreiche Statuen, die an die großen Alumni der Universität wie Nils Bohr und Niels Ryberg Finsen erinnern. Die Universität steht mitten im Zentrum von Kopenhagen. Für mich verdeutlicht das sehr schön, wie wichtig und zentral die Wissenschaften doch für uns und die Gesellschaft sind.

Nicht unweit von der Universität ist die Frauenkirche entfernt. Sie ist nicht so gigantisch wie ihr Pendant in Dresden, dafür sticht sie durch ihre berühmten Statuen im Innenleben hervor.

Schlicht aber dafür umso säulenreicher

Beim Weg zu meinem Hotel merke ich schnell, wie bunt Kopenhagen doch ist. Alles hier ist so farbenfroh und selbst wenn der Himmel noch so grau sein mag, ist es trotzdem bunt in der Stadt.

Farbenfrohes Kopenhagen

Am Rathaus merke ich dann, warum die Stadt die Tage besonders bunt ist. Anscheinend ist momentan ein großes Pride-Fest in Kopenhagen, weswegen der Regenbogen noch häufiger weht als sonst im ohnehin schon toleranten Dänemark. Aber das Pride-Festival macht Kopenhagen so nur noch schöner, offener und bunter.

Show your pride!

Den planmäßigen Abschluss des Tages erreiche ich dann an der Ny Carlsberg Glyptotek. Mein ambivalentes Verhältnis zur Kunst habe ich hier schon oft thematisiert. Mein Besuch beschränkt sich daher nur auf das Äußere des Gebäudes und die vielen Statuen, die die Glyptotek umgeben. Außerdem war die Zeit auch schon etwas fortgeschritten. Ich bin also nicht nur ein Kunstbanause. Sondern ein Kunstbanause mit zu wenig Zeit.

Ist ja auch so schön anzusehen…

Die Glyptotek ist übrigens nach dem Gründer der Carlsberg Brauerei benannt. Die Carlsberg-Group ist zufälligerweise auch die Heimat des Somersby Ciders. Das ist jetzt keine bezahlte Werbung für Somersby Cider, wobei ich diese mit ganzem Herzen machen würde. Also falls ihr jemand im Marketing von Somersby kennt, ich stehe für Kooperationen bereit 😉 Aber zurück nach Kopenhagen. Denn hier gönne ich mir im Hotel erst mal einen schönen kalten Cider. Somersby schmeckt aber auch einfach zu gut. Und wie schrieb ich über Kiew einst so schön: „Die lokale Küche braucht immer auch die lokale Kneipe.“. Und dann haben die einfach noch Lamas als Werbetiere. Ich glaube, ich öffne mir jetzt erst mal eine Dose

Da der Mond heute so schön scheint, entscheide ich mich dann noch für einen spontanen Abendspaziergang um den Sankt Jörgens Sö. Das Funkeln des Mondes im See ist wirklich ein magischer und beruhigender Anblick.

Abendstille

Beim Blick aus dem Fenster nach dem Aufstehen wird mir dann doch etwas unwohl. Es ist sehr dunkelgrau und sehr bewölkt. Ich habe die miese Befürchtung, dass ich heute nicht ganz so trocken unterwegs sein werde. Zum Glück habe ich ein paar Socken zu viel mitgenommen.

Am Hafen angekommen bin ich zum Glück noch trocken. Dafür ist es umso windiger. Und Wind am Hafen bedeutet dann doch, dass man irgendwie nass wird. Meine Regenjacke durfte schon die irischen und britischen Regenfälle aushalten. Das wird sie jetzt auch noch durchstehen. Wobei sie wohl im Laufe der Jahre dann doch etwas undichter wurde. Der Anfang des Tages soll aber erst mal der berühmtesten Dame Kopenhagens gewidmet sein. Die kleine Meerjungfrau ist, wie ihr Name sagt, klein und eine Meerjungfrau. Namensgebung können die Dänen zumindest.

„Der große Reichtum unseres Lebens, das sind die kleinen Sonnenstrahlen, die jeden Tag auf unseren Weg fallen.“

Beim Besuch des Kopenhagener Kastells kommt der Regen dann doch vom Himmel herab. Zum Glück ist der Weg bis zum Kastell hinein noch regenfrei. So kann das Grün der Wallanlagen noch richtig schön strahlen, ehe es vergraut.

Strahlendes Grün
Die Ruhe vor dem Sturm

Im Innenhof des Kastells werde ich dann aber das erste Mal an diesem Tag so richtig durchnässt. Zum Glück steht als Nächstes die Frederiks Kirke auf dem Programm. Unter einer gigantischen Kuppel findet sich Schutz vor dem kalten Regen. Und so sitze ich erst mal eine Weile in der Kirche und genieße die mehr oder weniger ausgeprägte Wärme der Kirche, ehe ich wieder aufbreche.

Trockene Erlösung
Jetzt mal ohne Regen

Zum Glück hat der Regen jetzt wieder kurz aufgehört, auch wenn er immer mal wieder kurz kommt. Denn jetzt geht es für mich in das bunteste und schönste Viertel Kopenhagens. Nyhaven – ja Namensgebung können sie immer noch gut – ist das Highlight Kopenhagens und das zu Recht! Es ist richtig schön bunt, hat Flair und ist (wahrscheinlich wetterbedingt) nicht zu voll und überlaufen. Leckere Waffeln gibt es zum Glück auch! Es mag zwar regnen, aber die gute Laune der Däninnen leidet darunter auf keinen Fall.

Der schönste Hafen Dänemarks
Buntes Kopenhagen

Trotz Waffel und guter Laune hat der Regen dann doch wieder eingesetzt und der nicht weit entfernte Kongens Nytorv versinkt im Regen

Regnerisches Kopenhagen

Kopenhagen ist auch eine royale Stadt. Denn Dänemark gehört noch zu den letzten europäischen Monarchien. Das Königshaus hat zwar nur noch formelle Rollen, aber für die Däninnen und Dänen sind sie trotzdem noch sehr wichtig und allzeit präsent. Schloss Amalienborg ist die Residenz der dänischen Königin und zugleich Veranstaltungsort eines täglichen Schauspiels. Täglich findet hier um 12 Uhr eine zeremonielle Wachablösung statt. Das Problem es regnet. Beziehungsweise es schüttet. Ich stehe insgesamt fast eine Dreiviertelstunde vor dem Schloss und bin am Ende trotz Schirm komplett durchnässt. Es ist wirklich alles klatschnass. Es ist so, als hätte ich mit Klamotten geduscht.

Eine Dusche im freien spart immerhin Wasser

Nach der mittaglichen Dusche entscheiden sich meine Eltern, in das Hotel zu gehen um sich umzuziehen und ihre Schuhe zu föhnen. Mein Bruder und ich sind da etwas schmerzfreier. Wir waren mal zusammen in London und von daher kennen wir es, wie es ist, durchnässt eine Stadt zu erkunden. Nach ein paar Minuten kommt dann auch schon die Sonne wieder. Und nach einigen Minuten strahlt sie auch und man könnte fast vergessen, wie das Wetter vor einer Viertelstunde war. Aber auch nur fast. Meine Hose trieft nämlich noch immer. Da wir eben so schön royal unterwegs waren, geht es jetzt zum Rosenborg Slot. Ja, das Schloss hat einen sehr großen Garten und ja, da gibt es auch Rosen. Mittlerweile ist das Wetter auch perfekt. Meine Socken sind trotzdem nass. Die Freundin meines Bruders war heute morgen schlauer. Sie hatte gleich die Gummistiefel angezogen und freut sich jetzt über trockene Socken. Das Schloss ist übrigens im Stil der niederländischen Renaissance gebaut und erinnert daher fast ein bisschen sehr an die Niederlande.

Hat hier jemand was von Regen gesagt?

Zum Glück muss man lange für das Schloss anstehen und man kann so in der Sonne etwas trocknen. Zumindest solange, bis es wieder anfängt zu regnen. Im Schloss erlebt man dann den üblichen Prunk eines königlichen Schlosses. Spannend ist aber der Keller des Schlosses. Dieser wird vom Militär bewacht. Denn hier befinden sich die Kronjuwelen, Reichsinsignien und auch die dänische Krone.

Der Hut würde mir bestimmt auch gut stehen

Die Universität zeigte schon, wie nah Wissenschaft und Gesellschaft in Dänemark verankert sind. Der botanische Garten und das Naturkundemuseum sind daher auch direkt neben Rosenborg. Da es wieder regnet, verzichten wir auf den Garten. Im Naturkundemuseum kann ich dann wieder etwas trocknen und meine Liebe zur Natur und zur Wissenschaft ausleben. Es ist für mich immer wieder faszinierend zu sehen, was unsere Natur zaubern kann. Und umso wütender werde ich, wenn ich im Museum die Bilder sehe, wie der Mensch mit der Natur umgeht. Wobei Wut nicht das passende Wort ist. Hass beschreibt es besser. Aber ich möchte meine Laune auch nicht zu sehr runterziehen und genieße dann lieber im Raum daneben die unendliche Schönheit und Magie der Natur. Im Museum lerne ich dann auch Tristan Otto kennen. Einen der best erhaltenen Tyrannosaurus rex auf unserem Planeten. Jurassic Park war in der Umsetzung vielleicht kein Meisterwerk, aber so einen Dino in echt zu sehen wäre schon wirklich toll. Aber vielleicht habe ich als Kind auch einfach zu viel „In einem Land vor unserer Zeit“ gesehen.

Wer würde nicht gerne einen T-Rex reiten?

Wieder halbwegs trocken unterwegs geht es nach Christianshavn. Dort begrüßt uns aber auch wieder der Regen. Wir bleiben also dann doch nicht so lange im Viertel. Die Christianskirche ist zwar eingerüstet, bietet uns aber zumindest kurz einen trockenen Unterschlupf. Immerhin hat man am Ufer des Viertels einen schönen Blick auf die Seepromenade Kopenhagens. Wäre da nur nicht dieser Regen!

Seestadt Kopenhagen

Der Weg zurück zum Hotel führt auch an der Christiansborg vorbei. Die Christiansborg ist Heimat der höchsten Judikative, Legislative und Exekutive Dänemarks. Und ist natürlich auch verregnet.

Something is rotten in the state of Denmark

Am Ende des Weges kommen wir noch am legendären Tivoli vorbei. Aber nach Freizeitpark ist uns allen dann doch nicht so zumute. Jetzt will man sich erst mal umziehen und seine Schuhe föhnen. Also alle bis auf die Freundin meines Bruders. Es leben die Gummistiefel! Den Abschluss in Kopenhagen feiern wir dann in „Det Lille Apotek“. Früher Apotheke und heute Restaurant. Der Pharmaziestudent in mir ist mehr als zufrieden!

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16 Kommentare zu „Buntes Kopenhagen

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