Und schon sind wir am zweiten Tag meiner Rundreise durch Schottland im Jahr 2017 angekommen. Wir befinden uns noch immer in Sir Walter Scott’s ‚own romantic town‘.
Wenn es zwei Dinge auf diesem Planeten gibt, die einfach nicht zusammen gehören, dann sind das die Briten und gutes Essen. Der Tee zum Frühstück war dafür immerhin umso besser. Mit Earl Grey am Morgen kann das Frühstück noch so britisch sein und der Tag wird trotzdem wundervoll. Außerdem befinden wir uns in einer der schönsten britischen Städte überhaupt. Der Tag kann also nur gut werden!
Es geht dann zum Sitz der schottischen Regierung. Funfact am Rande bevor der Regierungssitz dort stand, stand dort einst ein Gefängnis. Böse Zungen könnten Parallelen erkennen. Von dort geht es auf den Calton Hill. Aus etwas 103 Metern hat man einen fantastischen Ausblick auf die Altstadt und kann so eine neue Perspektive entdecken.

Der Weg, der auf dem Calton Hill führt, ist übrigens nach dem berühmten Philosophen David Hume benannt. Auf dem Calton Hill befindet sich aber auch das National Monument of Scotland. Dieses soll zusammen mit dem Nelson Monument an die gefallenen schottischen Soldaten der napoleonischen Kriegen erinnern. In vollem schottischen Nationalstolz thronen die Bauwerke über der Stadt.

Es wird aber auch an die schönen Dinge des Lebens erinnert – der Mathematik! Der Mathematiker Dugald Stewart erhält auch ein Monument. Wer so geizig wie die Schotten ist, kann auch einem Mathematiker ein Monument bauen.

Vom Calton Hill kann man auch ganz wunderbar die Balmoral Clock erkennen. Dieser große Uhrturm steht neben dem Hauptbahnhof. Und da den Schotten Pünktlichkeit sehr wichtig ist, geht die Uhr – außer an Silvester – 2 Minuten vor, damit niemand den Zug verpasst. Die nette Idee hat bestimmt das eine oder andere Mal schon zu etwas Verwirrung gesorgt.

Neben den Niederungen der menschlichen Architektur lässt sich aber auch die Schönheit der Natur aus 103 Metern Höhe begutachten. Die nicht weitentfernten Salisbury Crags mitsamt Arthur’s Seat erscheinen traumhaften am nahen Horizont. Robert Louis Stevenson beschrieb es so schön als „a hill for magnitude, a mountain in virtue of its bold design“. Wo er recht hat, hat er recht!

Vom Calton Hill geht es wieder zurück in die Innenstadt. Jetzt steht das Highlight Edinburghs auf dem Programm – es geht zu Edinburgh Castle! Um für die Burg aber Tickets zu kaufen, muss man erst mal anstehen und zwar nicht allzu kurz. So kann man zumindest die Eingangsbrücke der Burg in Ruhe genießen. Und man kann auch wieder erkennen, dass die Schotten äußerst stolz auf ihr Land sind und wissen, wie man sich verteidigt. Das schottische Nationalmotto prangt groß über dem Burgeingang. Wer es also wagen will, die Schotten anzugreifen, sei jetzt also gewarnt!

Nun aber zur Burg: pünktlich um 13:00 Uhr feuert die Kanone der Burg einen Warnschuss ab. Wir haben Glück, dass wir ziemlich genau um 13:00 Uhr dort ankommen und Zeuge des Spektakels werden können.

Das Gelände der Burg ist auf jeden Fall sehr groß und äußerst sehenswert. Den Charme der Burg spürt man an jeder Ecke des Geländes. Wenn man in Edinburgh ist, sollte man auf jeden Fall die Burg besuchen!

Ein weiterer Vorteil der Burg ist, dass man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat. Und dann haben wir auch noch so traumhaftes Wetter! Da strahlt das grün gleich umso schöner.

Ich habe ja schon von der Tierliebe der Schotten berichtet. Das merkt man auch hier. Denn es gibt in der Burg sogar einen eigenen Friedhof nur für die Hunde. Speziell sind sie ja schon.

Nach dem Highlight ging es noch mal zum Spazieren durch die Stadt. Die „romantic town“ hat ihrem Namensgeber auch ein wundervolles Denkmal gegeben. Was für die Frankfurter Goethe ist, ist für die Schotten Walter Scott oder wie er auch manchmal liebevoll genannt wird: Scotty.

Man kommt dann auch irgendwann nicht darum, das schottischste der Schotten zu entdecken: der im Schottenrock spielende Dudelsackspieler. Der wundervolle Comedian Michael McIntyre hat übrigens eine grandiose Entstehungshypothese für den Schottenrock geliefert.

Und so endet nach langen Spaziergängen durch die traumhafte Stadt der Tag da, wo er enden muss:


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2 Kommentare zu „My own romantic town – Schottland 2/6“